112 jours a velo dans l'Ouest Americain

Bienvenue sur notre Blog...

Nous sommes amis depuis quelques années et avons décidé de partir ensemble pour découvrir l'Ouest Américain. Le vélo s'est imposé comme une évidence. Pouvoir avancer à son rythme et pouvoir profiter pleinement des paysages qui s'offrent à nous, que du bonheur.

Hier auf Deutsch


Unsere zwei Velofahrer sind schon bald 3 Wochen unterwegs und haben viel Spannendes zu erzählen. Damit euch (schweizer) deutschen Bloglesern nicht alles spanisch bzw. französisch vorkommt, hier die Übersetzung der wichtigsten Ereignisse. Die Titel der einzelnen Blogeinträge sind nicht übersetzt worden, damit ihr die dazugehörigen Fotos einfacher findet.



Genève-San Francisco 
Nach dem schwierigen Moment des Abschiednehmens haben wir unserer Velos einem netten Herren überlassen, der diese mit viel Spitzengefühl auf ein Rollband bugsiert hat und sind an Bord einer SWISS Richtung London abgehoben. Drüben angekommen, wurden wir nochmals durch die Sicherheitskontrolle geschleust und anschliessend hatten wir 4 Stunden Wartezeit. "Flight number SV019 10 minutes before take off". Pünktlich hoben wir ab und überflogen Irland, die Südspitze Grönlands und Kanada um nach 5453 Meilen, 10 Stunden Flug und 2 Filmen in San Francisco zu landen. Angespannt lassen wir die eineinhalb Stunden Wartezeit im „Visitors Control“ über uns ergehen um dann erleichtert festzustellen, dass unsere Zweiräder ebenfalls gut angekommen sind. Unsere erste Nacht auf amerikanischem Boden dauert von 8:30PM bis um 6:30 AM und dann sind wir auch schon wach. Die Velos werden montiert und begleiten uns auf unserer Entdeckungstour durch die Bucht. Ausser die Golden Gate Bridge muss noch warten, diese sparen wir uns für das Ende der Rundreise auf.



San- Francisco – Yosemite (3 Tage, 235 Km, 2730 Höhenmeter)

1. Tag, 80 Km
San Francisco haben wir mit dem Zug verlassen um anschliessend den Weg Richtung Stockton einzuschlagen. Bei wenig Gegenwind und 35°C pedalen wir durch Spargelkulturen. Wenige Kilometer vor dem Tagesziel überholen wir einen Japaner mit Mountainbike und kleinem Tagesrucksack, welcher von San Francisco nach New York radelt. Die erste Nacht verbringen wir mangels Campingplatz im Motel und stärken uns in der mexikanischen Kantine.

2. Tag, 101 Km
Bei Tagesanbruch pedalen wir los um von der morgendlichen Frische zu profitieren. Nach dem Durchqueren von Kirsch- und Nussbäumen zeichnen sich die ersten Hügel in der Ferne ab. Ab der ersten Steigung wird uns das Gewicht des beladenen Velos bewusst. Die kleinen Gänge kommen zum Zug. Im typisch amerikanischen Cooperpolis gibt es eine wohlverdiente Pause. Das vorgesehene „Tagesziel Chinese Camp“ liegt in Reichweite. Dort gekommen müssen wir feststellen, dass die Stadt ziemlich verlassen ist und es keinen Campingplatz gibt. Wir versuchen unser Glück und machen Autostopp um „Yosemite“ an diesem Tag ein wenig näher zu kommen. Da kein Auto anhält, treten wir wieder in die Pedalen und finden in Richtung „Mocassin“ einen „Campground“. Dies wird unsere ersten richtige Campingnacht im 2 quadratmetergrossen Zelt.  

3. Tag, 54 Km und zu viele Höhenmeter
Die hübschen Hügel werden langsam zu Bergen und hinter dem gerade erklommenen versteckt sich stets eine neue Steigung. Deshalb stärken wir uns mit einem richtigen „Breakfast“ in Groveland: Eier, Wurst und Bratkartoffeln. Anschliessend geht die Achterbahnfahrt weiter… Hinaufpedalen, Heruntersausen, Hinaufschnaufen und wieder Hinabgleiten. Das Frühstück schnell verdaut und da wir kein Proviant mehr haben, gehen wir einkaufen. Trotz Regen werden die letzten Kräfte mobilisiert und wir treffen abends am Parkeingang ein.



Yosemite  
2 Tage, 90 Km, 1325 Höhenmeter.
Nach einer regnerischen Nacht stehen wir um 5:30 AM auf, vor dem Zelt ist 4°C warm und unsere Kleider sind noch feucht. Um wach zu werden pedalen wir auf 1800 m.ü.M. um anschliessend ins „Yosemite Valley“ hinab zu fahren. Unterwegs treffen wir unerwartet auf unseren ersten Bären. Nicolas filmt und Marc fährt langsam zwischen den Autos hindurch weiter, da er die Satteltasche mit dem Proviant geladen hat. Endlich im Dorf angekommen wärmen wir uns bei Kaffee und Sandwich auf. Der Regen hat nachgelassen. Wir gehen einkaufen und das Zelt aufstellen. Nach einer (zu) grossen Pizza, die wir nicht fertig essen können, gehen wir um 9:00 PM ins Bett. Am Morgen danach steht die Sonne schon am Himmel und das Zelt ist trocken. Abfahrt um 10:30 AM für eine kleine Tagesetappe nach Wawona. Während der 1000m-Steigung werden wir von den Touristen fotografiert, die in Reisecars sitzen. Nach 50 Km sind wir angekommen. 



Wawona - Grant Grove Village 
(Kings Canyon National Park)
Der Wecker geht pünktlich um 5:00 AM ab. Draussen ist es 4°C warm! Das heutige Tagesziel liegt zwischen Yosemite und Kings Canyon. Beim Frühstück ist auch die Sonne wach und wir erreichen am frühen Nachmittag Auberry. Doch die Stadt ist wenig touristisch, hat kein Camping und liegt in einer Region, die vor allem von Indianer bewohnt wird. Wir beschliessen noch ungefähr 20 Meilen zu radeln um laut Karte in ein touristenfreundlicheres Gebiet zu kommen.

Wir durchfahren eine völlig ausgestorbene Gegend und Autos kommen uns nur wenig entgegen. Endlich angekommen ist das angebliche Motel geschlossen. Tapfer geht es weiter, aber ein Motel suchen wir vergebens. Nach 144 Km fragen wir in einem Feuerwehrdepot um Hilfe. Wir dürfen im Innenhof das Zelt aufschlagen und sogar die Duschen benutzen. Zum Abendessen gibt die übriggeblieben Lebensmittel aus der Satteltasche und wir sind froh um die Suppe, die uns ein netter Herr am vorhergehenden Tag geschenkt hat. 
Am Morgen danach brechen wir trotz der doppelten Tagesetappe in den Beinen früh auf. In „Squaw Valley“ kaufen wir noch Proviant ein und dann geht es richtig los. Nach 2160 Höhenmetern und 55 Km treffen wir endlich am Ziel ein. 



Les parcs des géants (Die Parks der Baumriesen) 
Die nationalen Parks von „King Canyon“ und von „Sequoia“ sind bekannt für ihre Baumriesen. Da uns das Wetter wohl gesinnt ist, wird gewaschen und ausgiebig ausgeschlafen bis die Kleider trocken sind. Nach dem wird den Baumriesen „General Grant“ mit 81m Höhe und 12m Durchmesser bewundert haben, pedalen auf der „Route 198“ wir Richtung Lodgepole. Da wir morgens getrödelt haben, treffen wir erst nach Ladenschluss beim „Visitors Center“ ein, aber der Aufseher lässt uns trotzdem die Duschen benutzen und wir können noch Abendessen einkaufen.
Überraschung bei Tagwache. Einige Meter vom Zelt entfernt macht ein Bär seine Runde. Jetzt verstehen wir besser, warum alle Nahrung und unser Gepäck in Metallbehälter eingeschlossen werden muss. Nach dem wir von „General Sherman“ (1487 m³, 2500 Jahre alt) Abschied genommen haben, erwartet uns die Abfahrt nach „Lemon Cove“. Von 2200 m.ü.M. geht’s hinab auf noch 139 m.ü.M oder anders ausgedrückt, von 4°C auf 40°C. Im Tal unten angekommen, pedalen wir auf dem Pannenstreifen nach „Porterville“, wo wir im heruntergekommensten Motel des Bundesstaates übernachten.
Vor dem ersten Sonnenstrahl wollten wir aufbrechen, aber zuerst muss der platte Vorderreifen von Marcs Velo geflickt werden! Die heutige Tagesetappe auf dem Highway nach Bakersfield ist eher eintönig, Orangenplantagen und Erdölpumpen als Kulisse bei einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 27 Km/h. Nach 80 Km kommen wir gegen 10h30h an und verbringen den Nachmittag im Motel mit Blogschreiben. Morgen geht’s mit dem Mietauto nach Las Vegas. 



Las Vegas
Nach 4:30h Fahrzeit auf einer endlosen geraden Wüstenstrasse und dies bei erdrückender Hitze, treffen wir mit dem Mietauto in Las Vegas ein. Es ist wie ein kleiner Schock, nachdem wir die letzten 10 Tage alleine in den Naturparks unterwegs waren. Abends gehen wie in einem „All you can eat“ essen und spazieren auf den „Strip“.
Am Tag danach probieren wir herauszufinden, wie man per Fahrrad aus dieser Megastadt hinauskommt. Im „Tourist Center“ gibt es nur wenig Auskunft. Darum lassen wirs fürs erste bleiben und besichtigen die luxuriösen Hotels. Im „Bellagio“und im „Treasure Island“ schauen wir uns die Show’s an.
Anschliessend versuchen wir unser Glück an einer Geldmaschine, fürs richtige Casino reicht unser Budget nicht! Gegen 2:00 PM legen wir uns schlafen, aber 4h später klingelt auch schon der Weckerund wir pedalen Richtung „Hoover Dam“.



Las Vegas - Lake Mead - Hoover Dam - Willow Beach
87 Km, 40°C und starker Gegenwind. Nach 20 Km auf Boulevards, verlassen wir Las Vegas und rollen den „Lake Mead“ entlang. Anschliessend geht es immer noch vom Wind begleitet auf dem Pannenstreifen weiter. Abends motivieren wir uns noch für einen kleinen Pass, der uns zu dem Ufern des Colorados führt, wo wir übernachten. 
4:30 AM, Tagwache! Die ersten zwei Stunden begleitet uns eine kleine Brise und wir sind ziemlich alleine unterwegs. Aber dann stoppen uns die Windböen und wir kommen nur wenig voran. Ebenfalls macht uns der Verkehr zu schaffen, der mit mehr als 65 mph an uns vorbei donnert. Zum Glück hält Alex an und nimmt uns bis „Kingman“ auf seinem Pickup mit. Nach dem obligaten Besuch in der Touristeninformation, stärken wir uns im „Mc Do“ und bloggen. Als wir unseren Schlafplatz aufsuchen treffen wir auf Sarah, Scott und Elliot, die ebenfalls per Velo unterwegs sind.



The Historic Road 66

1. Tag, Kingman – Grand Canyon Cavernes, 100km
Der  heutige Tag begann nach langem Ausschlafen und gestärkt durch ein Starbucks-Kaffee. In den folgenden Tagen rollen wir  auf der bekannten „Route 66“. Der Wind hat sich auf unsere Seite gestellt und das freundliche Hupen der Harley- Fahrer  und BNSF-Lokführern treibt uns voran. Beim 30 Km schafft es Marc, wir wissen wie, mit zwei platten Reifen dazustehen.
Obwohl uns dies laut Verkäufer eigentlich nicht passieren sollte! Nach 1h30 geht es durch eine wunderschöne Landschaft mit geflickten Reifen weiter auf der fadengeraden Strasse. Nach dem Durchqueren des Indianerreservates „Hualapai“ endet unsere Tagesetappe auf dem Camping des „Grand Canyon Cavernes“. In den Schlaf gesungen werden wir an diesem Abend von vorbeidröhnenden Dieselloks.

2. Tag, Grand Canyon Cavernes – Williams, 126 Km
Mit Rückenwind geht es einiges einfacher voran und so sitzen wir bereits um 11:00 AM vor einem wohlverdienten Velofahrer-Frühstück. Wir zögern, ob wir zu diesem Zeitpunkt schon in die Flip-Flops schlüpfen wollen oder doch noch bis „Williams“ weiterradeln…
Schliesslich geht es kräftig in die Pedalen tretend weiter bis nach „Ash Fork“, wo wir die Autobahn nehmen. Da nur der Pannenstreifen als Veloweg benutzt werden darf, ist es leider zu keinem Kopf-an Kopf-Rennen mit den Lastzügen gekommen! In „Williams“ gehen wir einkaufen und zweigen anschliessend Richtung „Grand Canyon“-Park ab. Im „CAFFE 66“, welches vor der Brauerei des „Grand Canyon“ liegt, feiern wir unseren 1000 Km die einem kühlen Bier.

3. Tag, Williams – Grand Canyon, 83 Km
Nach einer kalten Nacht im Zelt setzen wir zu den 80 letzten Kilometer vor dem Parkeingang an und rollen mit regelmässiger Geschwindigkeit und Gegenwind durch eine hügelige Landschaft. Doch heute beklagen wir uns nicht, in Oklahoma hat der Wind Spitzen von 300Km/h erreicht! Angekommen ist der Campingplatz bereits voll belegt, doch für „Hikers and Bikers“ gibt es reservierte Plätze.Nach 20 Reisetagen und (in 64 Stunden 38 Minuten) 1152 zurückgelegten Kilometer geht es voran


 


Le Grand Canyon
Um unseren ersten Sonnenuntergang im « Grand Canyon » zu bestaunen, begeben wir uns zum « Yavapai Point ». Der Atmen bleibt uns ob all der Schönheit und der zahlreichen Touristen tatsächlich stehen. Nach einem Sonnenuntergang im Westen, stehen wir am folgenden Tag früh um 3:00 AM auf und steigen von „South Kaibab“ nach „Cedar Ridge“ ab um den Sonnenaufgang vom Canyon-Abgrund aus mitzuerleben. Mit dem Bus besuchen wir die Aussichtspunkte und entdecken den „Colorado“-Fluss 1500 m tiefer gelegen aus verschiedenen Perspektiven. Die 3. Nacht verbringen wir im 40 Km weiter entfernten „Desert View“, wo schon 1933 ein Aussichtsturm erbaut wurde.



En route pour Zion
Nach einem letzten Blick auf den « Grand Canyon » fahren wir nun der Schlucht des « Little Colorado » entlang und einmal den „Kaibab Forest“ hinter uns gelassen, befinden wir uns im Gebiet der „Nation Navajo“. Der Staat Arizona hat wegen der grossen Hitze die Sommerzeit zwar verweigert, aber die „Navajo-Indianer“ haben diese Zeitumstellung akzeptiert und so stellen wir unsere Uhren um. Das heutige Tagesziel „Cameron“, weder Stadt noch Dorf, besteht aus einer Tankstelle und hinter dieser dürfen wir zwischen einer Gaszisterne und Kühlkompressoren unser Zelt aufstellen.

Nach einem "South West Breakfast Burrito" legen wir unterstützt durch einen kräftigen Rückenwind an diesem Tag 120 Km in 4h30 zurück. Das einzige kleine Problem ist ein platter Reifen an Nicolas Velo. Die Landschaft besteht aus Hochebenen, welche den „Navajo“- und „Hopi“-Stämmen gehören. Die „Colorado“-Hochebene bringt uns dem Tagesziel „Marble Canyon“ näher, welches wieder in Arizona liegt. Da die „Lodge“ belegt ist, zelten wir 5 Miles von der Hauptstrasse entfernt auf einem Campingplatz, der von roten Felswänden umgeben ist.

Nach einer erholsamen Nacht steht uns die Steigung nach „Jacob Lake“ bevor. Wir gleiten auf unseren Velos durch die „Vermillon Cliffs“ und durch Kiefernwald, bevor auf der Passhöhe ankommen. Von der Suche nach einer warmen Dusche angetrieben, fahren wir weiter bis nach Utah und stellen erneut die Uhren um. In Kanab, nach 132 Km und 1740 m Höhenunterschied, endet diese Etappe.




Zion Canyon
Heute steht eine erholsame Tour nach « Zion » auf dem Programm, obwohl dieser Park  eigentlich nicht vorgesehen war. Unser Vorsprung erlaubt uns aber einen kleinen Umweg, der sich im Nachhinein gelohnt  hat. Die Strasse führt nämlich durch die fast weissen Felsen, die wie aus dem Stein gehauen wirken, mitten ins Herz des  Parks. Da am Tag darauf „Memorial Day“ gefeiert wird, sind die Campingplätze ausgebucht. Wir haben nicht mehr daran gedacht und sind nun froh, dass der Ranger Velofahrern gerne zu Hilfe kommt. Es hat Menschenmassen überall. Die naheliegenden Läden sind ziemlich teuer und der nächste Supermarkt liegt ungefähr eine Meile weiter entfernt.
Hinzukommt, dass wir die Pizzas des Abendessens schlecht verdaut haben und anschliessend einen Tag krank sind d.h. erholsamen Schlaf, keine Ausflüge und Fotos. Mit einer Ausnahme: Wir wagen den Sprung in den „Virgin River“ um zu beweisen, dass wir keine „Weicheier“ (auf gut französisch: Couilles molles) sind!

Am Tag danach geht es uns wieder besser und wir brechen auf um den Park zu entdecken. Ein Spaziergang führt uns zu den „Emerald Pools“ und der andere, verbunden mit einer Kletterpartie auf der letzten Klippe, zum „Angels Landing“. Lustigerweise trifft man auf diesen Wanderwegen aller Sorten Leute an, vom Japaner in weissen Socken, Sandalen, Regenjacke und Handschuhen bis zum sonnengebräunten Amerikaner ausgerüstet mit einem Satellitentelefon.

Nach Glace in der Sonne und Barbecue auf dem Campingplatz, bepacken wir unsere Velos für den nächsten Tag: Der Aufstieg zum „Bryce Canyon“ erwartet uns. Wir fahren durch die berühmten rot-weissgestreiften Felsen auf dem „Scenic Byway“ zurück bis „Mt-Carmel“, wo uns die Ranger einen Pick-up anhalten: Im Tunnel ist Velofahren nämlich verboten.





Bryce Canyon National Park
Wenn man sich etwas erkämpfen muss, hat man oft das Gefühl, dass es mehr wert hat. 


So erging es uns jedenfalls mit der Velofahrt nach „Bryce“, welcher zwischen 2300 und 2770 m.ü.M. liegt und bekannt ist für seine „Hoodoos“-Skulpturen.

In den vergangenen 2 Tagen haben wir 135 Km und 2000 m Höhendifferenz zurückgelegt um im Endeffekt nur 1200 Höhenmeter zu erklimmen. In „Glendale“ endet unsere Tagesetappe und wir verbringen dort 2 Ruhetage, die wir mit Exkursionen ausfüllen. Da die Lebensmittel in den Parks ziemlich teuer sind, haben sich unsere Kochkünste verbessert. So gab es zum Abendessen Pasta mit Gemüse und Rauchwurst.

Ein geführter Carausflug, welcher uns zu den verschiedenen Aussichtspunkten führt, steht am folgenden Tag auf dem Programm. Ein Höhepunkt jagt den nächsten, die natürlich entstandenen Steinskulpturen formen ein unglaubliches Panorama! Mittags genehmigen wir uns einen „kleinen“ Burger in „Bryce City“ und setzen anschliessend die Parkbesichtigung fort.

Der 1. Juni ist unser persönlicher Feiertag, da wir schon einen Monat zusammen unterwegs sind und doch das Gefühl haben San Francisco erst gestern verlassen zu haben.
Bevor wir dies bei einem Bier begiessen, brechen wir zu einer Wanderung in den Abgrund des „Canyons“ auf und begehen „Figure 8“ (Queen's Garden, Peekaboo, Navajo). Am Nachmittag ist eine Siesta und abends der Sonnenuntergang vom „Sunset Point“ angesagt.




2 petits State Park
Kodachrome Basin
Einige Kilometer von « Bryce » entfernt, halten wir in einen « State Park » an, dem die Kodak-Filme ihren Namen verdanken. Grosse Hitze begleitet uns. Der schöne Campingplatz ist ideal gelegen.
Wir testen unsere „Reittiere“ im Sand um festzustellen, dass wir dies künftig unterlassen werden! Nach einem
gefriergetrockneten Abendessen, fangen wir mit unserem Fotoapparat auf dem „Angels Palace“ die letzten Sonnenstrahlen ein.

Escalante Petrified Forest
Da der Weg zum „Kodachrome Basin“ in eine Sackgasse führt, fahren wir auf derselben Strecke zurück und rollen anschliessend wieder auf dem „Scenic Byway 12“. Nach dem wir das kleine Dorf „Henrieville“ hinter uns gelassen haben, schlängelt sich der Asphalt durch die Berge des „Grand Staircase“. Wir rollen danach durch Prärien und können dem Cowboy beim Arbeiten zuschauen: Er hat sichtlich Mühe seine Kühe von der Strassen fernzuhalten. Die Regentropfen können uns wenig anhaben, ausser dass wir unter der Regenkleidung noch mehr zum Schwitzen kommen. In „Escalante“ (Der Name deutet auf den versteinerten Wald hin, der diesen Park sehenswert macht.) angekommen, campieren wir an den Ufern eines Sees und revanchieren das gestrige Abendessen im örtlichen „Steakhouse“.
 



Burr Trail
In « Escalante » haben wir erfahren, dass die Fährverbindung zwischen « Bullfrog » und « Halls Crossing »
unterbrochen ist. Dies kommt uns ungelegen, da wir den „Burr Trail“ (Diese Route wurde von einem „Rangero“ geplant, damit er mit seinen Tieren von Weide zu Weide ziehen konnte und führt durch die „Canyons“.) festeingeplant haben und ansonsten auf dem Umweg 3 Tage mehr Zeit brauchen um nach“ Capitol Reef“ zu fahren. Wir entschliessen uns trotzdem Richtung „Bullfrog“ und „Sa Marina“ aufzubrechen und lösen in „Boulder“ eine Camping-Pass, der uns erlaubt entlang der Strecke wild zu campieren und die 76 Meilen nach unserem Ermessen aufzuteilen.

Auch wenn wir kein Boot finden würden, dass uns übersetzen könnte, sind wir nicht enttäuscht. Das Panorama ist atemberaubend und wir sind mutternseelenallein am Zelten! Am Tag danach geht es weiter und wir rollen auf dem Streckenabschnitt, der auf unserer Karte als „unpaved“ bezeichnet wird. Am Anfang finden wir dies lustig, aber nach rund 20 Km sind wir doch froh, wieder eine geteerte Strasse unter den Rädern zu haben.

Wie vorausgeahnt, ist die Fähre nicht in Betreib, aber in „Marina“ finden wir nach rund einer Viertelstunde einen Kapitän, der einverstanden ist uns auf die andere Seite des Sees zu bringen. Wieder festen Boden unter den Füssen, haben wir in „Halls Crossing“ eine folgenreiche Begegnung und verbringen einen Nachmittag, den wir uns nie hätten erträumen können. Eine Familie lädt uns auf ihr Hausboot ein und da wir ihnen dies
nicht ausschlagen können, ketten wir kurzerhand unsere Fahrräder an und steigen in die Badehose. Zu 20zigst befinden wir uns auf einem XXL-„Horsbord“ und brausen über den „Lake Powell“. Ausgerüstet mit Rettungsweste und Surfbrett kommen wir sogar zum Surfen! 


Dank dieser aussergewöhnlichen Familie haben wir den ganzen Nachmittag gelacht, gesurft und den See erkundet. Ein feines Znacht mit Dessert und es geht beim Eindunkeln zurück zu unseren treuen Begleitern. Das Pedalen bis zum Campingplatz in „Glen Canyon“ fällt uns nach diesem Abenteuer schwer und wir kriechen an diesem Abend
dankbar, mit einem Kopf voller guter Erinnerungen in den Schlafsack.

Der neue Tag bringt uns die Realität zurück, eine wüstenähnliche Hochebene trennt uns noch von „Natural Bridge“. Wenn wir den Blick vom Lenker lösen und nach vorne schauen, ist da einfach nur Leere. 90 Km ohne Häuser, Tankstellen oder Wasser. Vor lauter Durst halten wir, die leeren Trinkflaschen schwenkend, ein Auto auf. Mühsam erreichen wir unser Etappenziel, wo uns ein öder Campingplatz erwartet.
Aber wenigstens gibt es dort Wasser. Am Abend nehmen wir an einer Himmelsbeobachtung teil, die vom Park organisiert wird.


"Vacances" en vue (Die Ferien beginnen bald)
Natural Bridge – Blanding
Nach einem kurzen Besuch des „State Parks“, welcher die „Sipapu Bridge“ (zweitgrösste natürliche Steinbrücke der Welt) beheimatet, radeln wir zusammen mit Thomas nach Blanding. Thomas kommt aus Deutschland, ist Pfarrer und pedalt von San Francisco nach New York. Uns kommt ein Tross von Rennfahrer, technischen Fahrzeugen und Campern entgegen, die mit Höchstgeschwindigkeit vorbeiziehen. Es findet nämlich ein Radrennen zwischen Moab und St-Georg statt und 4 Fahrer teilen sich die Strecken von 500 Meilen in 30 h auf. Wir kommen unseren Rhythmus beibehaltend ebenfalls in der Stadt an und freuen uns disesen Freitagabend mit Bowling und Burger zu verbringen.

Blanding – Monticello
Nachdem wir gut ausgeschlafen haben, erfüllen wir unsere Bloggerpflicht und machen es uns auf dem Sofa und später den Gartenstühlen bequem. Ein kleiner Burger am Mittag und anschliessend trampeln wir uns die Beine warm: In nur 2h und 20 min erreichen wir unsere Tagesetappe Monticello. Wir besorgen ausreichend Proviant, denn dies ist die letzte zivilisierte Stadt vor Moab.

Monticello – Canyons Land
Der Tag beginnt mit einem idyllischen Aufstieg auf 2700 m.ü.M. umgeben von Birkenwald. Oben angekommen haben wir einen fantastischen Ausblick auf „Canyons Land“ und die Bergkette von „Manti-La Sal“. Mit viel Schuss geht es bergab nach „Needles“, einer der drei Hochebenen des Parks. Umgeben von Felswänden ist es, der Strasse entlang radelnd, heiss bei 40°C und einmal auf dem Camping angekommen, sind wir von den „Tierchen“ abgesehen ziemlich alleine (Von denen übrigens eines sein Leben in unsere Satteltasche lässt.). Die einzige gute Nachricht finden wir im kleinen Shop: Fleisch und Bier für unser Barbecue. Am Morgen danach steht eine Exkursion im Park auf dem Programm. Die Wärme der Sonne lässt uns nicht ausschlafen und wir beginnen den Tag bei einem „Breakfast“ im Camping-Café, wo uns eine etwas kurlige Dame bedient. Wir haben vor, den „Chestler Viewpoint“ zu erklimmen und ungefähr 15 Km durch die felsige Landschaft zu wandern. Nach 2h beschliessen wir jedoch umzukehren, da es viel zu heiss ist und wir nur 1,5l Wasser mittragen. So geht es Richtung „Elefant Hill“ und von dort geht es per Autostopp zurück zum „Squaw Campground“. Da erwartet uns eine böse Überraschung: Ein sogenanntes „Tierchen“ mit grossen Zähnen hat wieder zugeschlagen, obwohl keine Nahrung mehr in der Satteltasche war. Hinzukommt die Hitze und der starke Wind, der uns um die Ohren bläst. „Canyons Land“ ist uns definitiv nicht gut gesinnt. Wir trösten uns deshalb mit einem kühlen Bier auf der schattigen Café-Terrasse und einem Barbecue vor dem Zelt.

Needles Outpost – Wind Whistle Campground
70Km später sind wir in „Wind Whistle“ auf dem Campingplatz und verbringen den programmlosen Nachmittag zusammen mit Fliegen und anderen stechenden Insekten, die uns zum Fressen gern haben. Es fehlt uns noch eine Tagesetappe bis Moab und so kriechen wir um 7h45 in unsere „Sauna“ und machen einen Kinoabend: Film ab!

Moab
Moab ist die Stadt, welche in der "Gesamtreisezeit"-Hälfte unserer Veloreise liegt und dies obwohl wir erst 2350 Km in den Beinen haben. Es liegt also noch viel Trampeln und Pedalen vor uns. Doch zuerst heisst es durchatmen und Ferien geniessen. Wir werden zwei Wochen lang mit Marcs Eltern und Valérie, Nicolas Freundin, im Auto unterwegs sein. Um uns auf die Ferien einzustimmen, zieht es uns mit dem Kajak auf den „Colorado“. Eine angenehme Brise begleitet uns durch die eindrückliche Kulisse des Flusses. Und Nicolas freut sich schon auf eine Mountainbike Tour auf dem „Slick Rock“ am nächsten Tag, während Marc dieses Abenteurer fotografisch festhalten wird.


Arches National Park
Nach Nicolas Bikeausflug und einem Nachmittag Wartezeit im Sprudelbad, sind wir endlich zu fünft unterwegs. Wir essen zusammen Znacht in der „Moab Brewery“ um unsere Begleiter auf die Reise einzustimmen. Valérie, Selma und François sind nach 9h50 Flug und 238 Meilen Autofahrt von Salt Lake City nach Moab müde und deshalb schnell in ihrem Hotelzimmer verschwunden.
Am Tag danach brechen wir nach „Arches“ auf und kaufen Proviant ein ohne dass wir auf das Gewicht, die Menge oder den Platz in den Satteltaschen achten müssen. Bei der Hinfahrt halten wir regelmässig an und bewundern die Landschaft, welche durch das angekündigte Gewitter noch imposanter wirkt. Das Abendessen fällt üppig aus: Im Reisegepäck findet sich manch kulinarische Überraschung!
Nach der für die einen ersten Nacht im Zelt, machen wir einen schönen Spaziergang nach „Devils Garden“ auf, wo wir die berühmten „Bögen“ des Parkes bestaunen. Nach 5h Wandern geniessen wir das Mittagessen und fahren anschliessend zum „Dead Horse Point“. Weiter unten des Aussichtspunktes liegend bewundern wir das türkisblaue Wasserbecken, welches im Kontrast zum braunen „Colorado“-Wasser steht und künstlich gestaut wurde um mittels Verdunstung Potassium zu gewinnen. In der Ferne erkennen wir die letzten auf dem Velo zurückgelegten Etappen. Den Tag schliessen wir mit einem Sonnenuntergang über dem „Delicate Arche“ ab.
Durch die Sonnenstrahlen geweckt, stehen wir auf um und fahren weiter nach „Goblin Valley“, welches bekannt ist für seine steinernen „Kobolde“. Unterwegs picknicken wir am „Colorado“ und kühlen uns ein wenig im Fluss ab.


Capitol Reef
Nach einer Nacht im Motel für die einen und einer im Zelt für die anderen, treffen wir uns in der „Fruita“-Oase zum Frühstück. Diese grüne Insel am „Fremont River“ gelegen, beherbergt Rehe und es wachsen Obstbäume. Nach einer Exkursion in die „Capitol Gorges“, stärken wir uns mit „homemade Pie“, die in einer alten Scheune gebacken werden. Abends wird grilliert und wir nehmen an der Himmel-und Sternbeobachtung, welche vom Park organisiert wird, teil.
Um nicht in der grössten Hitze unterwegs zu sein, stehen wir früh auf und wandern nach „Cassidy Arch“, einen Steinbogen, den man begehen darf. Nach einer Mittagspause auf dem Campingplatz geht es mit Wanderschuhen an den Füssen und Badehosen im Gepäck in den „Sulphur Creek“. Das heisst genauer gesagt, dass wir 8 Km in einem Flussbett wandern und uns dabei ebenfalls in den Wasserbecken erfrischen. Den Tag schliessen wir mit einem feinen Znacht an den Ufern des „Fremont“ ab. Am Tag danach stehen viele Autokilometer auf dem Programm um möglichst schnell nach „Yellowstone“ zu gelangen und so ziehen „Wyoming“ und die „Flamings Gorges“ an uns vorbei. In „Green River WY“ kommen wir in den Genuss des Finales der NBA, in welchem San Antonio Miami unterliegt.





Deux semaines en voiture (Zwei Wochen mit dem Auto unterwegs)
Post von François und Selma
Es stimmt, Wind und Hitze sind nicht nur eine Legende! Auf den zahlreich begangenen Wanderpfaden in „Arches“, „Gobline“ und „Capitol Reef“ haben wir dies schnell merken müssen. Und auch wenn die Fahrräder die Pause gut überstehen, müssen die zwei Sportler in Form bleiben. Deshalb nach 5 Tagen eine kleine Steigung nach „Cassidy Arche“ mit 650 Fuss Höhendifferenz auf nur 1,75 Meilen Distanz und mit Gegenwind um in Form zu bleiben.
Und um den Tag gut ausklingen zu lassen, ein 8 Km langer, heisser, Spaziergang in den „Sulphur Creek“ mit regelmässigen Erfrischungspausen. „Yellowstone“, der Wind bleibt uns treu, aber nachts wird es bitter kalt. Aber dies ist beim Anblick der Geysire, der eindrücklichen Quellen und den zahlreichen Tiere (Einen Bären haben wir auf wenige Meter Entfernung beobachten können.) bald vergessen. Es hat uns Freude gemacht, einen Teil des Abenteuers mit ihnen zu teilen, aber es wird Zeit wieder in den Sattel zu steigen. Gute Fahrt!



Une quinzaine chez les Ricains (15 Tage bei den Amis)Post von Valérie
Landung in Salt Lake City um meinen Freund wiederzusehen und 2 Wochen lang Westamerika zu entdecken. Erster Reiseabschnitt in den „Canyons“, im Staub und in der Hitze. Obwohl die Landschaften atemberaubend schön sind, fehlt mir persönlich das pulsierende „Leben“. Die Campingplätze liegen zwar in zauberhafter Umgebung, aber die Tatsache, dass es nicht immer Duschen hat, hat mich manchmal ins Rottieren gebracht!
Dafür habe ich mich in Jackson, von Cowboys umgeben, sofort besser aufgehoben gefühlt. Wir haben die Wassertemperatur vom „Snake River“ im Schlauchboot getestet (SEHR kalt!) und sind auf den starken Pferderücken der Mustangs gestiegen. Der Besuch des Rodeos war ein Höhepunkt: Diese Amerikaner sind verrückt, sie lassen sogar 3-jährige auf Mini-Stiere klettern! Dann „Yellowstone“ mit Wald, Bergen, der Kälte und einer Vielzahl von Wildtieren. Schaut in der Fotogalerie vorbei, es hat zu viele um sie alle aufzählen zu können. Mir haben es vor allem die Bisonsherden angetan: Ich habe knapp verhindern können, ein Kalb zu entführen. Das hätte an einem „Königinnen-Kampf“ der Ehringerkühe Furore gemacht! Der Abschied naht bei einem Sonnenuntergang auf „Antelope Island“. Was für ein Glück, den Norden und den Süden gesehen zu haben. Vielen Dank an die zwei Radfahrer, dass sie eine Pause gemacht haben um diese schönen Momente zu teilen. Gute Fahrt und wir erwarten euch zuhause.

2ème départ (Zum zweiten Mal Abschiednehmen)
Bereits sind die zwei schönen Ferienwochen in Begleitung von Valérie, Selma und François vorbei und wir sitzen wieder im Sattel. Sogar das Blogschreiben wurde uns abgenommen!
Nach Valéries Abreise verbringen wir den letzten Tag zusammen mit Marcs Eltern und besuchen „Craters oft he Moon“. In Schatten der Lavaröhren ist es wunderbar kühl. So kühl, dass einige von uns sogar auf Eis ausrutschen. Nach dem Besuch dieses „National Monument“ steigen wir aufs Fahrrad und legen bis „Leslie“ eine kleine Tagesstrecke von 30 Km zurück. Das „Tüpfchen auf dem i“ während der Fahrt sind die Wetterkapriolen. So kommen wir in den Genuss eines Sturmes, starken Gegenwindes, riesigen Staubwolken und sogar eines Gewitters.
Zum Glück kehrt am darauffolgenden Tag ein wenig Ruhe ein, ausser der Gegenwind hält noch an.Ein reichhaltiges Frühstück in „Mackay“ und wir rollen Richtung „Challis“, die zweite Etappe auf der Strasse von „Missoula“. Der Tag ist geprägt vom der Schönheit des „Lost River“-Tales und einigen überraschenden Begegnungen. Das Foto, wo wir beide abgebildet sind, wurde von einem Cowboy aufgenommen, der spontan am Strassenrand anhielt als wir gerade das Stativ aufbauen wollten.
Und einige Meilen weiter, bei der Suche nach einem schattigen Rastplatz, spendiert uns derselbe Cowboy kühle Getränke und Schokoladen-„Cheesecake“. Im Camping angekommen, sind es Nicole und Frank, die uns zum Abendessen einladen und bei Schweinskotletten und Kartoffelsalat verbringen wir einen schönen Abend zusammen mit den Einheimischen.
Wir folgen anschliessend dem „Salmon River“ um am Nachmittag in der gleichnamigen Stadt anzukommen. Anhalten tut nach 95 Km auf einem „Scenic Byway“, welcher durch die begrünten Bergketten führt, gut und wir erfrischen uns im Fluss, beobachtet von den „Bald Eagles“.


Independence Day (Unabhängigkeitstag)
Um am 4. Juli in „Missoula“ zu sein, müssen wir nun kräftiger in die Pedalen treten.
Doch zum Glück soll es im Norden der USA schattiger sein, bewaldet und das Klima sei ebenfalls milder. Doch die Idylle trügt, zahlreiche Wälder wurden Opfer von Bränden und von den angenehmen Temperaturen können wir nur träumen. Wir haben das ungewollte „Glück“ gleichzeitig wie die Hitzewelle unterwegs zu sein und rekordmässige 36°C auf dem der Passhöhe des „Lost Trail Pass“, auf 2100 m.ü.M gelegen, vorzufinden. Und wir entdecken zum ersten Mal seit 2 Monaten frisches Quellwasser am Wegesrand, diese wird natürlich sofort photographisch festgehalten. In „Sula“ finden wir einen hübschen Campingplatz am Wasser um uns von der Tagesetappe zu erholen, die jeden „Tour de France“-Rennfahrer erblassen liesse. 95 Km und 1200 erklommenen Höhenmeter. Zum „apéro“ genehmigen wir uns das lokale Erfrischungsgetränk „Twisted Tea“, welches aus Bier und Eistee besteht und nur von Amerikanern erfunden werden konnte.

Wir setzen unsere Weg fort und folgen der Strecke, die 1804 von den Entdeckern Lewis und Clark zurückgelegt wurde. Um den amerikanischen Nationalfeiertag gebürtig feiern zu können, beschliessen wir in nur einem Tag nach „Missoula“ zu fahren (was eine Tagesetappe von 130 Km bedeutet) und dort 2 Nächte zu bleiben. Wir haben im Voraus eine Unterkunft via Internet gefunden und werden zum ersten Mal vom „Warmshowers“-Netzwerk profitieren. Dies ist ein Übernachtungsangebot von Privatpersonen, die Velofahrer beherbergen wollen. Bei Bruce, einem weitgereisten Velofahrer, treffen wir Thomas aus Frankreich an, der mit seinen Fischerruten unterwegs ist und zwei Iren, Dave und Jerry, begleitet vom Amerikaner Dave, welche von der Ost- an die Westküste reisten.
Es ist fast wie am 1. August in Bern an der Aare in „Missoula“, da sich hunderte von Personen auf dem „Fork River“ aufhalten und sich in ihren Booten treiben lassen. Man sieht manch lustige Konstruktion, ausgerüstet mit Radios, amerikanischen Flaggen oder Kühlboxen. Nach einigen Schwimmzügen im kühlen Nass, bewundern wir die lokale Jugend, die tollkühne Sprünge von der Brücke aus wagt und kehren anschliessend zu unseren „WG-Kollegen“ zurück. Nach einer Partie Billard gibt es ein feines Znacht und wir stossen mit Bier auf diesen Festtag an.Viele Amerikaner geniessen den Nationalfeiertag fern der Stadt, auf einem Campingplatz und verlängern deshalb ihr Wochenende. Deshalb ist es in „Missoula“ wohl eher ruhig. Im historischen Museum „Fort Missoula“, welches wir besuchen, wird zur Feier des Tages eine alte Holzsägerei-Anlage, welche mit Dampf angetrieben wird, in Betrieb genommen und es werden zahlreiche Aktivitäten angeboten. Uns treibt es weiter, nach „Kalispell“, wo Patrick uns erwartet. So nehmen wir Abschied und brechen in Richtung der Seen auf.


Kalispell
Nach 2 Tagen sind wir angekommen und unsere „Bauernhof-Ferien“ können beginnen.
Unsere Gastgeber sind Sandy und Randy O’Connell, Besitzer eines Betriebes in der Umgebung von „Kalispell“. Wir lernen ebenfalls die Grosseltern, Luke und Colt, die Söhne, und die Angestellten Alex, Zak und Jamie kennen. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön für die Gastfreundschaft. Am ersten Abend werden wir zu einem „Nascar“-Rennen mitgenommen, wo alle Manöver erlaubt sind, um als erster Fahrer im Ziel zu sein! Natürlich geht es auf dem Heimweg nicht nur am „Saloon“ vorbei, sondern wir „müssen“ drinnen unseren 3000sten Kilometer feiern.
Am Morgen danach erwartet uns pünktlich um 8:30AM ein super Frühstück. Den Tag verbringen wir mit „Rafting“ und Fischen auf dem „North Fork River“.
Am dritten Tag können wir endlich auf der Ranch behilflich sein und die Schutzblachen auf den verschieden Strohballen-Haufen fixieren. Da uns das Gewitter einen Strich durch die Rechnung macht, gehen wir anstatt Reiten Stroh in den Bergen ausliefern. Wir verbringen danach den Abend gemütlich bei guter Laune, Bier und Diskussionen.
Im Morgengrauen sind wir erneut im Boot und fangen unsere ersten Fische. Zurück auf der Ranch fischen wir eine grosse Forelle und drei Hechte, dies als angenehmer Nebeneffekt eines „Jobs“ in „aquatischer“ Umgebung. Am Abend treffen wir uns alle in der Brauerei.
Der letzte Tag beginnt mit einer kleinen Aufgabe und zwar müssen die automatischen Bewässerungssysteme verschoben werden. Anschliessen stet ein kleiner Ausritt am „Flathead River“ auf dem Programm, der zu einem Galopprennen wird, obwohl ein galoppierendes Pferd nicht einfach zu führen ist. Vor dem Abschiedsabendessen machen wir einige Reparaturen an unseren „Stahlgäulen“ und wechseln den Hinterreifen aus, welcher schon fast durchgefahren ist. Zufrieden und ohne Wehmut brechen wir nach 4 Tagen Richtung Kanada auf.


Nous changeons de pays (Wir überqueren die Grenze)
Um nach Kanada zu kommen, durchqueren wir eine Bergregion. Am ersten Abend erreichen wir den „Logan State Park“ und zelten am Ufer eines Sees. Die Achterbahnfahrt geht am Tag danach weiter. Auf und Ab, bewacht von Adlern und durch von Bären bewohnte, dichte Wälder führt uns der Weg nach „Libby“.
Unterwegs nach „Bonners Ferry“ bewundern wir während einer Rastpause die Wasserfälle des „Kootenay Rivers“. Am Etappenziel dürfen wie erneut bei „Warmshowers“ unterkommen und werden freundlich empfangen. Unseren Gastgeber treffen wir bereits unterwegs an und er winkt uns von Strassenrad her zu, ohne zu wissen, wer wir sind. Das Haus von Harvey und Mirros liegt über dem Tal und wir brechen am nächsten Tag gestärkt und voller guter Ratschläge auf.
Eine kleine Tagesetappe (50Km) bringt uns nach „Creston“ in Kanada. Unterwegs kommt Weihnachtsstimmung auf, denn wir durchfahren Tannenbaum-Plantagen, die hauptsächlich für den amerikanischen Markt bestimmt sind. An der Grenze geht alles gut: Die amerikanischen Zöllner sind froh, dass wir gehen und die kanadischen lassen uns ohne Probleme einreisen.

Super, Natural, British Colombia
Vorgewarnt, dass uns ein «One big climb » (also eine“ einzig grosse Steigung“) erwarte, nehmen wir die 30Km lange Strecke mit den dazugehörigen 1380 Höhenmetern in Angriff und erklimmen den Pass mit unseren 40 Kg-schweren Velos. Es lohnt sich, denn die Landschaft ist wunderschön und man bekommt den Eindruck in der Schweiz unterwegs zu sein. Durch Tannenwälder führt uns der Weg, welcher von einem Fluss gesäumt wird und auf der Passhöhe entdecken wir sogar einen Bergsee. Die Nacht verbringen wir in „Salmo“, wo uns ein sympathischer Gastgeber beherbergt.

Am zweiten Tag in den „Rockies“ stehen zwei Pässe auf dem Programm. Nach dem Frühstück wärmen wir uns die Waden mit einer Bergfahrt auf (Die Passhöhe befindet sich auf 1200 m.ü.M.) und dies hat den Nebeneffekt, dass wir uns in „Castlegar“ hungrig auf den Lunch stürzen. Nachmittags geht es auf den „Bonanza-Pass“ (1535 m.ü.M.). In Zahlen ausgedrückt bedeutet dies am Ende des Tages 1780 erklommene Höhenmeter und 114 zurückgelegte Km.Die Forstlastwagen auf dem Weg in die Sägereien der Region überholen uns am nächsten Tag nur mühsam auf dem 8%-Anstieg und doch sind sie ein wenig zu schnell unterwegs um sich daran festzuhalten und abschleppen zu lassen. Wir durchfahren endlose Wälder, welche von kahlgeschlagenen Lichtungen unterbrochen werden. Auf dem Gipfel angekommen, erwartet uns eine Abfahrt, die diesen Namen wirklich verdient! Bei 70 Km/h über den Fahrradlenker gebeugt, flitzen wir bergab nach „Cristina Lake“ und dieses Mal haben die Autofahrer  Mühe, uns zu folgen.
Die Seeregion ist bekannt für seine Thermalquelle und gilt deshalb als sehr „chic“ und touristisch. So dass wir auf dem bisher teuersten Campingplatz der ganzen Reise unser Zelt aufschlagen müssen.

Geweckt werden wir durch ein Gewitter und warten deshalb mit der Abfahrt zu, bis sich das Wetter ein wenig beruhigt hat. Doch 5 Km weiter holt uns der Regen wieder ein und wir sind innerhalb von wenigen Minuten durchnässt. Begleitet von Blitz und Donner legen wir 25 Km zurück und stärken uns anschliessend in „Grand Fork“ beim Mittagessen. Als sich die Sonne wieder zeigt, machen wir einen Abstecher zurück in die USA, da die Stecke auf kanadischen Boden zu windig ist. Einige Stunden später sind wir bereit um wieder in „Britisch Columbia“ einzureisen, als uns die Zollbeamte die Schranke vor der Nase herunterlässt. Die Grenze schliesst um punkt 5:00 PM und es ist 5:00 PM plus 30 Sekunden
spät…

Wir verhandeln, diskutieren und erklären der „netten“ Dame, dass wir keinen Proviant mehr haben, alles Wasser ausgetrunken ist und uns auch der Schlafplatz für die anstehende Nacht noch fehlt. Ihre einzige Antwort ist, dass sich 44 Meilen (also 70 Km) weiter entfernt ein Zollübergang befindet, der bis um Mitternacht geöffnet ist. Da wir aber schon in den Beinen haben und es langsam Abend wird, ist dies keine wirkliche Alternative. Wir schliessen daraus, dass diese Person wohl noch nie auf einem Fahrrad gesessen ist oder dass sie bei ihrem einzigen Versuch vergessen hat, den Sattel zu montieren (Die restlichen 6 Paragraphen bezüglich der Erklärungen zum Verhalten dieser charmanten Dame wurden aus Leserschutz zensuriert.). Unter Druck gesetzt und bedroht, geben wir schliesslich auf und lassen die Beamte mit
ihrem hochroten Kopf am Grenzübergang zurück. Die Nacht verbringen schliesslich wir im Garten eines
Immigrationsbeamten.

Am Tag danach, um 8:50 AM, passieren wir die Grenze, welche sich in einem bekannten Film von Danny
Boon auch gut gemacht hätte. Die Strecke steigt erneut an und dies kommt uns gelegen: Im Tal ist es bei 35°C sehr heiss zum Radfahren. Bevor wir durch Weinreben und Gemüseanbauflächen nach „Osoyoos“, eine Stadt am See in der „Okanagan“-Ebene gelegen, hinabfahren, picknicken wir auf der Passhöhe. Den Preis des Campingplatzes können wir dieses Mal ein wenig herunterfeilschen, denn auch hier ist man eher an wohlhabende Touristen gewöhnt.

In der Morgenfrühe bekommen wir beim Überholen einer Rennfahrergruppe die Gewissheit, wirklich in Form zu sein. Einmal oben angekommen, sind wir aber ziemlich ausgepumpt! Wir haben bereits unsere je 3 Liter Wasser getrunken und es stehen uns bis in die nächste Stadt noch etwa 30 Km bevor. Deshalb beschliessen wir in „Keremeos“ anzuhalten und unseren „Exploit“ in einem Thai-Restaurant zu feiern. Dem „Similkameen“-Fluss, welcher auch bei Goldgräbern bekannt ist, entlang radelnd erreichen wir das heutige
Etappenziel.


Vancouver
Letzter Tag und letzter grosser Pass in den „Rockies“. Der 80 Km lange Aufstieg führt uns nach „Manning Park“ auf über 1342 m.ü.M und dann erwartet als Dessert uns eine 70 Km lange Abfahrt. Dies heisst jedochnicht, dass wir dabei das in die Pedalen treten vergessen: Wir haben nämlich Gegenwind. In „Hope“ angekommen, befinden wir uns am tiefsten Punkt seit unserem Aufbruch in San Francisco und es liegen nur noch 53 Meilen zwischen uns und der Meeresküste.

Nach einer erholsamen Nacht am Ufer des „Fraser Rivers“, begleitet uns neben dem Hupen der Frachtzüge und dem Bellen der Hunde, ein alter Bekannter. Der Wind ist so stark, dass wir an die ersten Klippen der Küsten geklebt nur langsam (rund 20Km/h) vorwärts kommen. Das Tagesziel „Mission“, erreichen wir in den Abendstunden. Die Stadt, 85 Km von „Vancouver“ entfernt, stimmt uns mit ihren Einkaufzentren und dem unablässigen Verkehrsstrom auf die baldigen Ruhetage ein.

Mit dem für die Region typischen Zedernholz-Duft in der Nase, treffen wir in der Hauptstadt Kanadas ein unddurchqueren die Agglomeration in Richtung Zentrum. Dort beherbergt uns Klaske, eine Kayakkollegin von Marc. Den Nachmittag verbringen wir gemütlich, rollen auf den vorbildlichen Radwegen und fühlen den Puls der Stadt in den zahlreichen Pubs entlang des Meeres. Da es anscheinend nur 3 Monate pro Jahr Sommer ist, scheinen alle Bewohner in Ferienlaune zu sein und die Strände sind gut besucht. Am Tag danach ist „Sightseeing“ per Rad angesagt und wir fühlen uns wie Könige auf unseren Rädern: Die „Bike Lanes“ sind gut ausgebaut und manchmal sind die Strassen fast ausschliesslich für Velofahrer reserviert. Die Verkehrsdichte und die Menschenmengen sind allerdings gewöhnungsbedürftig. Nach einem Abstecher in den „Stanley Park“, besuchen wir das Aquarium und kommen in den Genuss einer interessanten Ausstellung über Quallen. Abends sind wir zu einem Strandbarbecue eingeladen, da eine Kollegin von Klaske Geburtstag hat. Die eindrückliche Aussicht auf den Stadtkern mit seinen Wolkenkratzern im Licht der untergehenden Abendsonne ist ebenfalls ein Moment, den wir nicht so schnell vergessen werden.

Nach dem langen Ausschlafen setzen wir am folgenden Tag die Besichtigung fort und lassen kein Quartier aus. Neben „Gastown“, „Chinatown “ und „Grandville Island“, lassen wir uns auch das sehr touristischen „Downtown“ nicht entgehen. Trotz der kulinarischen Entdeckungen und dem speziellen Charme von jedem besuchten Ort, fehlen uns die Ruhe und die Stille der Berge schneller als wir gedacht haben.

Deshalb kann man zusammenfassend sagen, dass „Vancouver“ eine spannende Stadt ist, ideal für Velofahrer und voller Ferienstimmung den ganzen Sommer lang. Es hat uns gut gefallen, nur sind wir wirklich nicht mehr daran gewöhnt so viele Menschen anzutreffen.


Retour aux USA (Zurück in den USA)
Nach dem Abschiednehmen von Klaske, ihren Kajaks und der Stadt „Vancouver“, brechen wir auf die Insel mit demselben Namen auf. Die Fähre bringt uns von der „Horseshoe Bay“ nach „Nanaïmo“ und während der Überfahrt treffen wir auf Mathieu, einem Bretonen, der von der „Prudhoe Bay“ (Stadt im Norden von Alaska) zum Panamakanal unterwegs ist.
Wir hingegen fahren zur „Crofton Bay“, doch zuerst sind wir eher enttäuscht. Die Schönheit dieser Insel wurde im Voraus in den schönsten Tönen gelobt und trotzdem verbringen wir die ersten Kilometer Richtung Süden auf einer Autobahn. Das Glück findet uns gegen Ende des Tages auf abgelegenen Strassen und einmal müssen wir sogar die Eisenbahnbrücke zum Überqueren eines Flusses benützen, da der Fussweg in Stand gestellt wird.

Am Tag danach geht die Reise weiter nach „Victoria“, eine „very britishe“ Stadt, wo die Reichen der Reichen gerne wohnen und die Preise in der Folge explodiert sind. Auf dem Weg dahin folgen wir der Küste und pedalen durch malerische Buchten um schliesslich mit der Fähre überzusetzen. Wir schlafen bei Mickael und seinen Kollegen, die sich ihr Appartement nur durch gemeinsames Zusammenwohnen leisten können. Er lädt uns ein, ihn zu einer „Party“ bei einem anderen Freund zu begleiten. Wir verbringen einen tollen Abend und geniessen von einem der schönsten Orte der Halbinsel aus einen weiteren unvergesslichen Sonnenuntergang.

Die Tagwache ist ein wenig schwierig, doch die Fähre erwartet uns. Wir verlassen definitiv Kanada und gehen in „Port Angeles“ an Land. Beim Aussteigen scheint es fast derselbe Zirkus zu sein wie am Flughafen, aber unsere zwei kleinen USA-Flaggen auf dem Gepäckträger erleichtern uns die Einreise. Wir rollen nun noch einen Monat Richtung Süden und es stehen einige Kilometer auf dem Programm. Abends schlagen wir unsere Zelt im „Sequim Bay State Park“ auf, welcher am Fusse des „Mt. Olympus“ liegt.

Die Nacht war unruhig, da wir von Tierchen geweckt wurden, die sich an unserem Proviant vergriffen. Wir
fahren nach „Silverdale“, wo uns Janice und Gary ein Dach anbieten. Neben dem Krabben-Abendessen mit Freuden, die extra eingeladen wurde, bleibt uns das grosse Haus mit der schönen Aussicht und dem Jacuzzi in Erinnerung. Auch die Grosszügigkeit und die Gastfreundschaft des Paares haben uns tief beeindruckt. Eine weitere Nacht mit erholsamem Schlaf hinter uns gebracht, brechen wir auf nach „Shelton“ zu Judy und Larye, eine weitere Etappe die uns dem nächsten grossen Ziel „Portland“ näher bringt.

Portland
Während den letzten Tagen haben wir, ein Pferd angetroffen, Hufeisen geworfen, Felder durchfahren, und riesige Sägereien gesehen, um schliesslich in « Portland » anzukommen.

Dort durften wir einige Tage mit Casey verbringen, der uns herzlich empfangen hat. Kaum angekommen, brechen wir auf um das Kunstmuseum und dessen einzigartige Velosammlung „Cyclopedia“ anzuschauen. Anschliessend geht es ,mit der kompetenten Führung unseres Spezialisten, auf eine Entdeckungstour in den lokalen Brauereien.

Am Tag danach steht die Tour des „Mt. Hood“, die Geschichte der Schluchten
des „Columbia Rivers“, die „Multnomah Falls“ (Wasserfälle), die Brauerei und die „Timberline Lodge“ auf dem Programm. Nach diesem gutausgelasteten Tag besuchen wir die Unterhaltungsshow vom „Wanderlust Circus“.

Vor dem Verlassen der Hauptstadt des Oregons wechseln wir die Pneus.

Da wir keinen Vorsprung haben, brechen wir früh auf.

Es gibt keinen Campingplatz, deshalb schlafen wir bei Randy, einem Weinbauern.

Und dann sind wir am Meer, aber im Nebel, unterwegs.


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Oregon Coast
Unterstütz durch den kräftigen Nordwind nehmen wir die letzte Gerade unserer Reise in Angriff. Das Meer lässt sich nur schwer vom Küstennebel unterscheiden, doch dies ist typisch für die Region in dieser Jahreszeit.

Am nächsten Tag, nachdem wir die letzten Fotos vom Blog wieder online gestellt haben (Ihr habt es vielleicht gemerkt, wir hatten da ein kleines Problem), zwinkert die Sonne zwischen den Wolken hindurch und wärmt uns ein wenig auf. Um die „Tides Pools“ zu besuchen, stellen wir unser Zelt in „Seal Rock“ auf. Früh morgens zieht sich das Meer zurück und hinterlässt bis zur nächsten Flut Seesterne, Muscheln und Wasserpflanzen auf den Felsen. Und auf einem der grossen Steinbrocken aalen sich einige Seehunddamen bis der Meerespegel wieder ansteigt.

Nach dem obligaten Frühstück brechen wir mit Sonnenschein auf und pedalen im Rhythmus der Wellen der Küste entlang. Während einer Pause beim „Sea Lions Caves“ haben wir das Glück, dass sich wenige 10 Meter von uns entfernt Wale aufhalten und wir diese ungestört beobachten können. In den „Oregon Sand Dunes“ halten wir ebenfalls an und lassen die riesigen Sanddünen, umgeben von Wald, auf uns wirken.

Am darauffolgenden Tag fahren wir ohne Sonne, dafür mit Nebel und Nässe weiter und verlassen die Küste. Wir durchqueren „Douglas“-Baumschulen und stellen fest, dass „Oregan“ bei schlechtem Wetter seinen Charme ein wenig verliert. Sobald wir Gelegenheit dazu haben, wärmen wir uns in Cafés oder Bibliotheken auf. Das „Tüpfchen auf dem i“ dieser Tagesetappe ist ein Gewitter, welches uns beim Abendessen stört. Drum schnell in den Schlafsack kriechen und hoffen, dass uns der Wettergott morgen besser gestimmt ist!

Immer noch im Nebel brechen wir auf und holen unsere Italiener ein, die wir zwei Tage zuvor kennen gelernt haben. Zusammen mit Carlos und Gabriel pedalen wir weiter und legen anschliessend in „Port Orford“ eine „Fish and Chips“-Pause ein. Die Nacht verbringen wir im „Humbug State Park“, wo den Velotouristen für 5.- Dollar eine warme Dusche und ein schöner Zeltplatz angeboten wird.

Im Morgengrauen ist alles trocken und wir frühstücken im Sonnenschein. Doch der Schein täuscht, denn der Tag ist weiss wie all die anderen zuvor und das ansonsten blaue Himmelszelt scheint mit seinem Wechsel von dunkel- auf hellgrau zufrieden zu sein. Nach dem Aufstieg zum „Cape Sebastian“ holen wir erneut die Ausreisser des „Giros“ wieder ein, welche mit uns bis „Brookings“ unterwegs sind. Dort angekommen sehen wir endlich den Ozean in seiner Originalfarbe und einige Felsen, die aus dem Nebel herausragen, bevor wir drinnen unseren 100. Tag im Land von „Uncle Sam“ feiern.

Redwood National & State Park

Auch heute macht sich die Sonne rar und wir entdecken sie weder im letzten Hafen des „Oregans", noch erwartet sie uns in „Californien“. Dafür empfängt uns der Regen und wir beschliessen nach dem Mittagessen die Suche nach wärmenden Sonnenstrahlen im „Redwood National Park“ weiterzuführen. Vielleicht ist sie hinter einem der zahlreichen Sequioas versteckt. Am Ende des Tages im Reservat der „Hoopa“-Indianer zeigt sie sich doch noch: Wir können uns ein wenig aufwärmen und die feuchten Sachen trocknen lassen.

Nach dem Aufstehen brechen wir auf um den zweiten Teil des Parks auf der ehemaligen „Route 101“ zu erkunden und die enormen Baumstämme auf ihren weichen Moospolstern, die dem Himmel entgegen wachsen, zu bestaunen. Bevor wir bei unserem Gastgeber ankommen, durchbricht die Sonne den Nebel und wir können die „Humbolts Lagoon“ vom „Patricks Point“ aus und auch den „Hafen von Trinidad“ in voller Pracht bewundern.

Am nächsten Tag treffen wir uns mit unseren italienischen Freunden um zusammen den Tag zu verbringen. Wir dringen ins Landesinnere vor, wo wir einen strahlend blauen Himmel und angenehme Temperaturen vorfinden. Auf der „Avenue of the Giants“ unterwegs sind wir vor allem von den atemberaubenden  Landschaften und den teils über 2000 Jahre alten Bäumen fasziniert.

Als erste nehmen wir zu früher Stunde den Anstieg zum einzigen Hügel auf der „Pacifique Coast Bike Route“ in Angriff. Während dieses schönen Tages durchfahren wir „Garberville“, Paradies für Grasliebhaber und solche die es werden wollen, bevor wir im bevölkerten „Landish-Hichey Hiker/Biker Camp“ ankommen.
Die letzten Kilometer auf der „one-o-one“, bevor wir die übrigbleibenden 400 Meter, die uns vom Gipfel und von der „Route 1“ trennen, zurücklegen. Die „one“ wird uns entlang der kalifornischen Küste bis zur
„Golden Gate Bridge“ treu bleiben. Auf das schlechte Wetter eingestellt, dass uns in „Fort Bragg“ erwarten würde, sind wir bei unserer Ankunft positiv überrascht. Die Aussicht ist grandios und wir erkennen in der Ferne sogar die Küste Australiens. Im Beisein von anderen Velofahrern trinken wir anschliessend einen Kaffee auf der Terrasse und lassen den Blick über den Ozean schweifen.

Golden Gate Bridge
Nach einer verspäteten Ankunft im « Russian Gulch State Park » (wegen einer langen, aber seht sympathischen Nacht in „Fort Bragg“), brechen wir Richtung „Gualala“ auf. Der Küste entlang zu radeln ist anstrengender als es scheint: Ständig geht es auf und ab.
Wenigstens ist uns das Wetterglück gut gesinnt und wir geniessen die atemberaubende Kulisse der kalifornischen Küste mit viel Sonnenschein.

Die Westküste der USA ist eine der bekanntesten Velorouten und deshalb hat sich im Laufe der Tage und der Begegnungen auf den Campingplätzen eine flotte Truppe aus rund 15 Personen gebildet, die den Veloweg zusammen unter die Räder nimmt. Die gemeinsamen Picknicks werden darum zu Buffets mit internationalem Geschmack. Aber plötzlich, nach der Stahlbrücke ist alles zu Ende: Unsere Wege trennen sich. Für uns geht es nach Hause, für andere bis nach Los Angeles, Mexiko oder Ushuaïa. Ein bisschen wehmütig, dass unser Abenteuer zu Ende geht, erzählen wir euch wie wir die letzten Supertage verbracht haben.

Gemütlich rollen wir dem Etappenziel „Bodega Bay“ entgegen und die Kilometer, welche uns von unserem Startpunkt trennen, schmelzen langsam dahin. 200, 100, 50 und dann nur noch 25 Meilen bis zur berühmten roten Brücke, die wir uns bis zum Schluss aufgehoben haben. Der letzte Abend mit Alex, Carlos, Gabriel und Dani, am nächsten Tag heisst es Abschiednehmen und die guten Erinnerungen an die „Pacific Bike Route“ im Herzen mit sich tragen.

Kleine Tagesetappen und wenig Höhenunterschied führen dazu, dass sich unsere Beine wieder an das normale Leben gewöhnen. Wir kommen in „Lagunitas“ an, nachdem wir der „Bodega Bay“ entlang bis zur touristischen Kleinstadt „Point Reyes“ geradelt sind. Nach einer Pause brechen wir auf zum „Samuel P. Taylor State Park“, wo wir den Abend verbringen werden.

Am vorletzten Reisetag sind wir zu sechst unterwegs. Aber es ist ein Herausforderung 2 Italiener zum Vorwärtskommen zu bewegen, wenn sich ebenfalls 2 Amerikanerinnen in der Gruppe befinden. Es hat eine
unvorstellbare Velofahrerdichte in der Region und die Versuchung, unsere Reisevelos gegen schnittige Rennvelos auszutauschen ist gross. Nach einem neuen Rekord, 35 Km in 5 Stunden, treffen wir in „Sausalito“ ein. Unser heutiger Gastgeber ist grossartig und er führt uns zu einem super Aussichtspunkt, von dem aus wir die „Golden Gate Bridge“ im Sonnenuntergang bestaunen können.

UND DANN IST DER GROSSE MOMENT DA, wir überqueren die „Golden Gate Bridge! Es ist ein wichtiger Augenblick für uns endlich angekommen zu sein, denn während Wochen sind wir mit diesem Ziel im Kopf vorwärts gefahren. Langsam pedalend rollen wir über die Brücke, welche auch das Ende dieser unvergesslichen Reise symbolisiert. In der Stadt angekommen, beobachten wir die „Monster“, welche den „Americas Cup“ in der Bucht von San Francisco vorbereiten. Und dann hat auch die Stunde des Barbiers geschlagen, wir sind zurück in der Zivilisation: Vergessen sind die Tage, an denen wir den Bären ähnlich sahen und ständig dieselben Kleider trugen. Übrigens, am selben Tag haben wir auch mehrere Stunden mit Shopping verbracht!

Wir packen die treuen Zweiräder, die uns glücklicherweise ohne Probleme durch Amerika getragen haben, wieder ein und dies ist ein schwieriger Augenblick. Auch wenn wir uns freuen nach Hause zu reisen, unsere Freundinnen in die Arme zu schliessen und unseren Familien und Freunden von dem grossen Abenteuer zu erzählen.

VOILÀ. Das ist sicher noch nicht der letzte Post, aber die Stunde des Abflugs rückt näher. Danke euch allen, den treuen Bloglesern, denen wir „unser“ Amerika aus der Veloperspektive näher bringen wollten.

2 commentaires:

  1. Liebe deutschsprachige Blogleser. Falls ihr Lust habt, Marc und Nicolas einen Kommentar oder einen Gruss über den Ozean zu schicken, dann könnt ihr dies HIER tun oder direkt auf der Hauptseite (z.B.unter einem Blogeintrag, der euch gut gefallen hat). Merci!
    Die Uebersetzerin

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  2. Lieber Marc
    Bald ist dein Zigeunerleben zu ende, und wir freuen uns dich wieder zu sehen.
    Wünschen dir und Nicolas eine gute Reise in die Schweiz.
    Liebe Grüsse Ruth und Erich

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